Schlagwortarchiv für: Hürther Haushalt 2014

Die Hürther CDU-Fraktion hat den städtischen Haushaltsentwurf für das Jahr 2014 während einer zweitägigen Klausurtagung im Kallbachtal in der Eifel intensiv beraten. Die Beratungsergebnisse wurden als Antrag zur dritten Lesung des Haushaltsplanentwurfs in den Haupt- und Finanzausschuss eingebracht. Die CDU macht dabei deutlich, dass sich die Stadt nicht nur auf die Gesamtschule fokussieren kann, sondern auch in anderen Bereichen wichtige Aufgaben zu erledigen hat. So stehen etwa Lösungsansätze für die großen Verkehrsprobleme Hürths aus. Auch die Pflichten, die im Zuge der Inklusion zu erfüllen sind, finden keine haushalterische Berücksichtigung. „Neben diesen Herausforderungen sehen wir weiteren Instandhaltungsbedarf an unseren bestehenden Schulen. Den Eindruck zu vermitteln, dass an den Schulen alles in bester Ordnung sei, trügt. Vor Ort haben wir ein anderes Bild vermittelt bekommen“, erläutert Fraktionsvorsitzender Dirk Breuer die Anträge seiner Fraktion.
Nach den Beratungen zeigt sich für Dirk Breuer zudem deutlich: „Dem von der Verwaltung und den Fraktionen des Hürther Rates zu Recht beschworenen Konsolidierungsbedarf der städtischen Finanzen wird durch den vorgelegten Haushaltsplanentwurf für 2014 eine mehr als deutliche Absage erteilt. Der Handlungsspielraum für die Stadt verringert sich gegen Null, wenn die Investitions- und Unterhaltungskosten für den Neubau der Gesamtschule den städtischen Haushalt künftig zusätzlich belasten sollten. Schon jetzt bleibt kaum noch Luft, um freiwilligen Aufgaben wie der Unterstützung von Jugend und Kultur nachzukommen. Künftig wird es aber auch bei den Pflichtaufgaben, wie der Instandhaltung der bestehenden Schulgebäude noch enger, sollte der Beschluss zum Neubau der Gesamtschule gefasst werden.“
„Es ist nicht ausreichend, wenn der Bürgermeister und sein Kämmerer hier und da ein paar kleine Einsparungen vornehmen, die niemandem wehtun. Ansonsten setzen sie nur auf verbesserte Einnahmeerwartungen, die aus unserer Sicht nicht realistisch sind“, so Breuer. Echte Konsolidierungsmaßnahmen auf der Ausgabenseite, die zur Gegenfinanzierung eines Gesamtschulneubaus nötig wären, erfolgten jedoch nicht. Die Arbeit des Arbeitskreises Haushaltskonsolidierung habe insofern keinen Erfolgt gehabt. Für die Diskussion notwendiger struktureller Veränderungen und einer vertiefenden Aufgabenkritik sei leider nicht bei allen Teilnehmern die erforderliche Bereitschaft da gewesen. Zudem hatte die Verwaltung hierzu auch keine ernsthaften Vorschläge vorgelegt.
Die Christdemokraten befürchten daher, dass durch die hohen Ausgaben ein Automatismus entsteht, dessen Folge der weitere Griff ins Portemonnaie der Bürger sein werde. „Die SPD schenkt den Wählerinnen und Wählern keinen reinen Wein ein, wenn sie jetzt nicht sagt, wo das Geld für die Folgekosten der Gesamtschule herkommen soll.“ Nach Schätzung der Verwaltung belaufen sich die jährlichen Belastungen der Gesamtschule auf rd. 2,5 Millionen Euro. „Die geprüfte Berechnung der Baufolgekosten ist aber immer noch nicht vorgelegt worden, so dass dies noch nicht das Ende der Fahnenstange

Der Haushaltsplanentwurf für 2014 sieht rd. 126,8 Mio. Euro an Erträgen und rd. 137,8 Mio. Euro an Aufwendungen vor. Die städtischen Jahresfehlbeträge summieren sich bis 2017 auf insgesamt 52,8 Mio. Euro. Allerdings ist hierbei noch nicht das genaue Investitionsvolumen für den Gesamtschulbau berücksichtigt, da zunächst nur 35 Mio. Euro als Kostenrahmen eingeplant sind. Die exakte Kostenplanung steht noch aus. Wir gehen davon aus, dass sich zum vorgelegten Entwurf noch Änderungen ergeben werden, die das Defizit weiter erhöhen können. Auch die Kostenentwicklung im Bereich des Jugendamtes – so wurde es durch den Bürgermeister schon angekündigt – wird noch zu einer Erhöhung der Aufwandsseite führen. Einer der größten Posten im Haushalt sind mit 28,7 Mio. Euro die städtischen Personalkosten.

Bis 2017 plant die Verwaltungsführung neue Investitionskredite in Höhe von 67,2 Mio. Euro aufzunehmen. Zudem werden den städtischen Planungen zufolge die Kassenkredite zur Sicherung der städtischen Liquidität bis 2017 auf insgesamt 57 Mio. Euro steigen. Impulse, um die hohen Defizite insbesondere von Bad, Bürgerhaus und Stadtwerken zu reduzieren, ließen Bürgermeister und Kämmerer in ihren Haushaltsreden vermissen. Auch wie künftig für mehr Sauberkeit und weniger Verkehrsprobleme gesorgt werden kann – der Haushaltsplan setzt hierfür den finanziellen Rahmen – blieb von Seiten der Verwaltungsführung offen. Zudem zeichnet sich bei der Betreuung der unter 3-jährigen ein weiter steigender Bedarf ab. Ein Finanzierungskonzept hierfür enthält der neue Haushaltsplanentwurf aber nicht.