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Die Hürther CDU möchte die Schulen deutlich schneller und besser mit digitaler Technik ausstatten, als es bislang im Haushalt vorgesehen war: „Die Verwaltung hatte hier bereits einen Vorschlag gemacht, der die Medienausstattung der Hürther Schulen verbessern sollte. Nach intensiven Beratungen mit den Schulleitungen sind wir sicher, dass es jetzt an der Zeit ist, einen größeren Schritt zu tun“, sagt CDU-Fraktionschef Bjørn Burzinski. Gemeinsam mit den Grünen hat seine Fraktion deshalb eine deutliche Anhebung der Mittel für digitale Endgeräte und modernste interaktive Tafeltechnik in Höhe von 400.000€ im Finanzausschuss beantragt. „In unserem Antrag orientieren wir uns an den Berechnungen des Gutachters, der den Medienentwicklungsplan für die kommenden fünf Jahre erstellt hat: Was braucht es, um alle Hürther Grundschulen zusätzlich mit interaktiven Whiteboards anstelle reiner Beamer auszustatten? Und was kostet es uns, alle weiterführenden Schulen mit digitalen Endgeräten – sehr wahrscheinlich iPads – im Verhältnis 1:2 zur Größe der Schülerschaft auszustatten?“

„Wir vervollständigen mit diesem Schritt unsere langfristige Strategie, schulische Bildung in Hürth so modern wie möglich zu machen: Zu Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe in neue Schulhöfe, Schulgebäude und Turnhallen kommt jetzt ein Paket von rund 9 Millionen Euro für Technik, die zukunftsorientiertes Lernen ermöglicht“, bilanziert der bildungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Ulrich Klugius. Darüber hinaus regen die Christdemokraten an, allen weiterführenden Schulen die Möglichkeit einzuräumen, die Mittel, die für eine 1:2-Ausstattung mit iPads zur Verfügung gestellt werden sollen, alternativ auch für eine 1:1-Ausstattung einzusetzen. In diesem Fall würden Schulen den Eltern ausgewählter Jahrgänge ermöglichen, einen Zuschuss zum Kauf eines iPads zu erhalten, das sowohl schulisch als auch privat genutzt werden kann und vom ersten Tag an Eigentum der Familie ist. „Die Stadt Bocholt hat dieses Modell erfolgreich im letzten Jahr ausgerollt: Dort haben über 70% aller anspruchsberechtigten Haushalte die Möglichkeit genutzt, über die Stadt ein bezuschusstes iPad zu kaufen“, führt Bjørn Burzinski ein mögliches konkretes Vorbild für Hürth an. Dieses Modell, das der Gutachter des Schulentwicklungsplans auf Anregung der CDU noch einmal genauer untersucht hat und als wegweisend erachtet hat, enthält auch Sonderregelungen für finanzschwache und kinderreiche Familien.

„Solch ein Modell funktioniert natürlich nur dort, wo die ganze Schulgemeinde – Schülerinnen und Schüler, Eltern sowie Lehrerinnen und Lehrer – sich einig darüber sind, dass digitale Endgeräte nicht nur gelegentlich sondern in allen Fächern so selbstverständlich wie Stift und Buch eingesetzt werden sollen“, erläutert Ulrich Klugius. Dank mehrerer Pilotprojekte am Albert-Schweitzer-Gymnasium und am Ernst-Mach-Gymnasium gebe es in der Hürther Schullandschaft auch schon vielfältige Erfahrungen, auf die die Verwaltung bei der konkreten Ausgestaltung dieser 1:1-Idee zurückgreifen könne.

„Zwar setzt das NRW-Schulministerium in seinen Vorgaben und Empfehlungen immer stärker auf die Vermittlung digitaler Kompetenzen, nur kommt aus Düsseldorf leider bis jetzt kein Signal, sich am Kauf der dafür notwendigen Geräte beteiligen zu wollen“, kritisiert CDU-Fraktionschef Burzinski die Landesregierung. Konsequenz zeige im Vergleich dazu etwa das Land Bayern: Dort gibt es erstmals zum Schuljahr 2024/25 für jedes Schulkind ab Klasse 5 einen einmaligen Zuschuss in Höhe von 350€ beim privaten Kauf eines iPads.

Hürth hat bereits 300 Geräte für Schulkinder ausgegeben

„Bereits 300 Laptops sind an Hürther Schulen ausgeliefert worden“, freut sich Gudrun Baer, schulpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion. „Es ist uns ein großes Anliegen, dass die Teilnahme am coronabedingten Fernunterricht für alle Schülerinnen und Schüler gleichermaßen möglich ist.“

Denn der Lockdown im Frühjahr hatte bereits gezeigt: Auch in Hürth mussten sich Schülerinnen und Schüler den Computer mit Geschwistern oder Eltern teilen. Diese saßen jedoch oft selbst im Homeoffice und brauchten die Geräte. Und nicht alle Familien können sich das für den Fernunterricht notwendige zusätzliche Utensil problemlos leisten.

Die Nachricht im Schulausschuss, dass die Stadtverwaltung nun die ersten Geräte zur Verfügung stellen konnte, kommt nun mit dem neuerlichen Erlass der Landesregierung zum Distanzunterricht genau zur richtigen Zeit.

„Nach Lieferung der Rechner steht mit ihrer ihre Einrichtung der nächste Schritt an“, erläutert Ratsherr Bastian Fellmett. Er ist zuversichtlich, dass der Stadtverwaltung gemeinsam die Grundschulleiter bei diesem Prozess begleiten wird, wie im Ausschuss bereits zugesagt wurde. Es war jedoch wichtig und richtig, dass die Verwaltung schnell agiert hat, die Laptops für die Schulkinder auszugeben.

Über die Fördermittelprogramme „Sofortausstattungsprogramms“ als Ergänzung zum DigitalPakt Schule hat die Stadt Hürth insgesamt rund 770 Laptops bestellt. Davon sind 450 Endgeräte bereits geliefert worden. Diese bleiben schulgebunden und werden an die Schülerinnen und Schüler verliehen, die keinen eigenen Laptop besitzen.