Die ersten hundert Tage im Amt hat Willy Winkelhag so gut wie überstanden. Seit Ende Oktober ist er offiziell Ortsvorsteher für Stotzheim und Sielsdorf. Auch wenn sich der 68jährige Landwirt seit Jahrzehnten vielfältig ehrenamtlich engagiert, etwas Besonderes ist es für den Ehemann, Vater von zwei erwachsenen Söhnen und Opa von fünf Enkeln schon, sich nun in dieser Rolle für seine Heimat einzusetzen. Das „du“ ist Willy Winkelhag am liebsten. Deshalb hat „Neues aus“ ihn im Interview auch von Anfang an geduzt. 

Was hat dich bewogen zuzustimmen, als du gefragt wurdest, ob du das Amt des Ortsvorstehers übernehmen würdest? Stotzheim und Sielsdorf liegen mir von Kindesbeinen an am Herzen. Mit meinen vielfältigen Kontakten und meiner Verwurzelung vor Ort kann ich dazu beitragen, beide Orte zusammen mit den Einwohnerinnen und Einwohnern attraktiv zu gestalten und lebendig zu halten. Ich würde mich freuen, wenn wir Stotzheim und Sielsdorf noch enger zusammenbringen könnten.

Worauf richtest du langfristig dein Augenmerk? Wir brauchen Orte und Gelegenheiten, wo man sich kennenlernen, treffen und gemeinsam feiern kann. Mit der Weihnachtsfeier auf meinem Hof und der Nikolausaktion habe ich schon mal versucht, über Pfarrfest, Kirmes und Radrennen hinaus erste weitere Highlights zu schaffen.

Die ersten hundert Tage im Amt sind so gut wie vorüber. Was konntest du schon auf den Weg bringen? Schon vor meiner Vereidigung habe ich den Neubau des Fußgängerwegs an der Decksteiner Straße kritisch begleitet. Nur im Schulterschluss mit den Stadtwerken konnte man das Bauunternehmen dazu bringen, das Pflaster im zweiten Anlauf ordentlich zu verlegen. Zu meinem Amtsantritt sah es dann so aus, als würden in Stotzheim so langsam die Lichter ausgehen: Mit dem „Op d’r Eck“ hat die letzte Gaststätte geschlossen, während es in Sielsdorf mit dem „Esszimmer 225“ erfreulicherweise wieder ein schönes Restaurant gibt. Dann die große Sorge um einen Fortbestand des Lebensmittelladens der Eheleute Seidel. Nun wissen wir: Es wird weitergehen, mit einer neuen Betreiberfamilie, worüber wir uns alle im Dorf freuen. So dass ich mich jetzt intensiv der Zukunft vom „Op d’r Eck“ widmen kann. Ich freue mich, dass wir schon mal dank einer Sondergenehmigung und großem Engagement unserer Stotzheimer Jecken Karneval im „Op d’r Eck“ feiern können.

Es gibt den einen oder anderen Kritiker, der argwöhnt, dass du als Ortsvorsteher die Aufgabe ganz im Sinne verstorbenen Bruders fortführen wirst. Was antwortest du darauf? Jeder Mensch ist anders und handelt anders. Das gilt auch für mich und meinen Bruder. Im Gegensatz zu ihm gehöre ich keiner politischen Partei an. Wie mein Bruder möchte ich für alle ansprechbar und da sein. Ohne Parteibuch ist das vielleicht etwas einfacher.

Wann und wie kann man dich am besten erreichen? Mich kann man zu jeder Zeit ansprechen oder per Mail kontaktieren: willy.winkelhag@t-online.de. Ich komme auch gern kurzfristig vorbei, um mir vor Ort ein Bild zu machen.

Was interessiert dich privat, fernab von Job und Ehrenamt? Als Familienvater und Opa spielt natürlich meine Familie eine riesengroße Rolle. Ich liebe gutbürgerliches Essen in geselliger Runde. Meine Hobbies sind Schwimmen und radeln und einmal im Jahr Skilaufen.

Mit einem neuen Vorstandsteam um Hajo Schmitz hat der CDU-Ortsverband Stotzheim/Sielsdorf in einer Jahreshauptversammlung kurz vor Weihnachten die Weichen für die weitere politische Arbeit gestellt.

Zum neuen Vorsitzenden und Mitgliederbeauftragten wurde Hajo Schmitz (52) gewählt. Seine Stellvertretung übernimmt Ratsmitglied Ulrich Klugius (50). Als neuer Kassenwart fungiert Hans-Peter Keller (64), im Amt des Schriftführers bestätigt wurde Sebastian Grunow (33). Das Vorstandsteam verstärken Monika Schmitz (68) und Ratsmitglied Thomas Schepers (57) als Beisitzer. Alle Vorstandsmitglieder wurden einstimmig in ihre Ämter gewählt.

Das neue Vorstandsteam konnte sich auch schon auf erste Etappen im politischen Fahrplan für 2023 verständigen: „Es haben sich im Spätsommer ja mehr als 60 Haushalte an unserer Befragung beteiligt, welche Themen vordringlich in Stotzheim und Sielsdorf bearbeitet werden müssen“, sagte Hajo Schmitz. Die Ergebnisse dieser Befragung will der CDU Ortsverband im ersten Quartal allen interessierten Einwohnerinnen und Einwohnern vorstellen. „Und dann geht es darum, im engen Austausch mit Interessierten und Betroffenen, unabhängig davon, ob sie CDU-Mitglied sind oder nicht, konkrete Ideen und Forderungen zu diesen Themen zu erarbeiten“, skizzierte Ratsmitglied Thomas Schepers das weitere Vorgehen.

Ebenfalls auf der Agenda fürs erste Halbjahr: Das Thema „öffentlicher Nahverkehr“. „Schon jetzt haben wir mit dem Hüpper eine sinnvolle Ergänzung des Angebots, die aber so manchem noch nicht hinreichend bekannt ist“, stellte Ratsmitglied Ulrich Klugius fest, „deshalb wollen wir möglichst noch im ersten Quartal dazu einen Info-Abend zusammen mit den Stadtwerken organisieren.“

Bei einem ausgiebigen Rundgang auf kurzem Dienstweg Probleme vor Ort lösen – das ist die Idee der Ortsbegehungen, zu denen Bürgermeister Dirk Breuer regelmäßig aufbricht. Am 22. November machte sich Hürths erster Bürger trotz Kälte und Nieselregen auf den Weg durch Stotzheim, begleitet vom Leiter des Bürgermeisterbüros Tobias Püllen, Ortsvorsteher Willy Winkelhag und Mitgliedern des CDU-Ortsverbandes.

Sehr aufmerksam inspizierte die Gruppe zunächst den Abschnitt der Decksteiner Straße zwischen Plektrudis- und Abtstraße. Der CDU-Ortsverband unterstützt den Antrag des Hürther Seniorenbeirats, für diesen Abschnitt prüfen zu lassen, inwieweit ein Bürgersteig neu angelegt oder zumindest ein Fußweg durch Markierung kenntlich gemacht werden kann.

Handlungsbedarf erkannten der Bürgermeister und seine Begleiter auch am Regenrückhaltebecken hinter der kleinen Brücke am Abtshof: „Gerade mit Blick auf die verheerenden Konsequenzen des Starkregens für die Anwohner muss das Becken bestenfalls noch aufnahmefähiger werden“, mahnte CDU-Ratsherr Thomas Schepers an. Inwiefern die Randzonen des Beckens noch etwas aufgeschüttet und dadurch das Aufnahmevolumen vergrößert werden kann, versprach der Bürgermeister untersuchen zu lassen.

Dass frischer Sand dem Spielplatz in der Abtstraße gut tun würde, darüber waren sich der Bürgermeister und seine Wegbegleiter auch sofort einig. Rechtzeitig vor der nächsten Schönwetter-Spielplatzsaison soll das erledigt werden. CDU-Mitglied Hajo Schmitz: „Der Spielplatz ist, sobald das Wetter es zulässt, ein wichtiger Treffpunkt für Familien mit kleinen und größeren Kindern.“ Eine erste Maßnahme, unmittelbar nach der Ortsbegehung, ergriff die Stadtverwaltung an der Ecke Heristalstraße/Schollsbrücke: Hier wurde ein Sackgassenschild aufgestellt. Denn: „Immer wieder haben sich ortsfremde Lkw-Fahrer in die Straße verirrt und dann nur mit viel Mühe und Lautstärke wenden können“, wusste Ortsvorsteher Winkelhag zu berichten.

Rüttelmarkierungen sollen die Geschwindigkeit reduzieren

„Die von der Stadt im ersten Schritt installierten Schilder und Piktogramme auf der Fahrbahn mit dem Hinweis auf Tempo 30 und dem Appell -Gemeinsam mit Vorsicht- hat leider nicht dazu geführt, dass insbesondere Rennradfahrer sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung halten,“ stellt Ratsmitglied Ulrich Klugius nach Auswertung der vom 08. bis  14. September dieses Jahres vorgenommen Verkehrszählung fest. In nur einer Woche waren bei 58 Radfahrern Geschwindigkeiten von über 30 km/h festgestellt worden. 3 Rennradfahrer davon waren sogar schneller als 40 km/h.

„Wir begrüßen es deshalb, dass der aktive Einsatz des CDU-Ortsverbandes Stotzheim erfolgreich war und auch die Stadt weiteren Handlungsbedarf gesehen hat. Dem Hürther Verkehrsausschuss wurden daraufhin zusätzliche bauliche Maßnahmen zur Geschwindigkeitsreduzierung vorgeschlagen, über die wir auch die betroffenen Anwohner informiert haben“, zeigt sich CDU-Ratsmitglied Thomas Schepers zufrieden mit der Entwicklung.

„Nach eingehender Beratung mit unseren Stotzheimer Ratskollegen haben wir uns als CDU-Fraktion für die Erweiterung der von der Verwaltung vorgeschlagenen Aufbringung von Rüttelmarkierungen  im Bereich des Wirtschaftsweges wie auch im Bereich der Decksteiner Straße/Abtstraße entschieden. Allerdings sollen diese Markierungen nicht in einfacher Form, sondern um nachhaltig geschwindigkeitsreduzierend zu wirken, jeweils doppelt im Abstand von ca. 10 Metern an den  vorgeschlagenen Stellen aufgebracht werden. Bodenschwellen haben beim Einsatz von Rettungsfahrzeugen immer wieder zu Problemen geführt, so dass schon längere Zeit auf deren Installation verzichtet wurde. Rüttelmarkierungen sind nach unserer Einschätzung außerdem wirkungsvoller als zu flach gehaltene Plateau-Kissen, die als Alternative vorgeschlagen wurden“, begründet der verkehrspolitische Sprecher der CDU Rüdiger Winkler die Entscheidung seiner Fraktion.

Der Ausschuss für Planung, Umwelt und Verkehr bewertete dies genauso und beschloss einstimmig die von der CDU-Fraktion vorgeschlagene Variante. Nach einer noch durchzuführenden Umsetzbarkeitsprüfung erhalten die Stadtwerkeden den Auftrag, die Variante mit jeweils doppelten Rüttelmarkierungen zeitnah baulich umzusetzen.

Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause ist der Festgeist in Sielsdorf und Stotzheim wieder erwacht: Ein volles Haus konnte am 21. und 22. Mai schon der BC Stotzheim verbuchen: Rund 50 Fußball-Jugendmannschaften aus Hürth und den Nachbarkommunen sind der Einladung zum Rudi-Nerger-Gedächtnisturnier gefolgt. Zwei Wochen später wurde dann gleich zweimal feste gefeiert: Die Dorfgemeinschaft in Sielsdorf eröffnete mit ihrem Dorffest den Partysommer 2022. Und auf dem Sportplatz am Frielsweg gelang der ersten Mannschaft des BC Stotzheim mit einem 12:1-Sieg über den SC Kalscheuren der Aufstieg in die Kreisliga A.

Erst als Zelebrant der Fronleichnamsprozession und später dann als rastlose Servicekraft erlebte Diakon Hans-Jörg Ganslmeier am 16. Juni, was in Stotzheim los ist, wenn die Kirchengemeinde St. Brictius zum traditionellen Pfarrfest einlädt. Organisator Helmut Roesinger und das Team des Pfarrgemeinderates freuten sich, dass der Zuspruch so groß war, dass zeitweise selbst die Stehplätze auf dem Kirchenvorplatz knapp wurden.

Mitten in den NRW-Sommerferien lud dann am 9. Juli das Gleueler Dreigestirn zum Straßen- und Sommerfest am Villenhof. Drei Wochen später ging es dann unter der Schirmherrschaft von Landrat Frank Rock am 29. Juli buchstäblich rund in Stotzheim: Radsport-Amateure und Profis traten bei der Schmitter-Nacht in die Pedale.

Eine weitere feste Größe im Party-Kalender ist die Stotzheimer Kirmes: Am 27. und 28. August will der neue Vorstand der Dorfgemeinschaft um Lukas Goertz, Rainer Kohler und Jan Rübsteck diese wieder auf die Beine stellen.

Das Thema, zu dem die Stadtwerke auf Initiative der CDU Stotzheim/Sielsdorf am 21. Juni eingeladen haben, erhitzt immer wieder aufs Neue die Gemüter: „Starkregenereignisse in Sielsdorf“. Nachdem wenige Wochen zuvor, Mitte Mai, ein Starkregen erneut Straßen und einzelne Keller in Sielsdorf unter Wasser gesetzt hat, nutzten die Sielsdorferinnen und Sielsdorfer die Gelegenheit, um die Fachleute der Stadtwerke ins Kreuzverhör zu nehmen.

Größter Kritikpunkt der Anwohner und der CDU unter Führung des Fraktionsvorsitzenden Bjørn Burzinski war dabei die Kommunikationspolitik. Nach der großen Regenflut im Juli 2021 folgte nämlich, so der einhellige Eindruck, die große Info-Dürre der Stadtwerke. Viel zu lange blieben die drängenden Fragen weitgehend unbeantwortet: Was genau hat die massiven Überschwemmungen, ausgehend vom Sammler an der Ecke Kölner Straße/Niklausstraße, ausgelöst? Was unternehmen die Stadtwerke, um zu verhindern, dass der nächste Starkregen zu ähnlichen Problemen führt? Wie sollen die Einwohner künftig besser und früher gewarnt werden? Wie kann man Häuser und Grundstücke in Sielsdorf langfristig vor den Auswirkungen solcher Naturkatastrophen, die durch den Klimawandel wahrscheinlicher werden, schützen?

Fast zwei Stunden nahmen sich die Experten der Stadtwerke Zeit, um Fragen zu beantworten und auch den einen oder anderen konkreten Rat weiterzugeben. So gibt es zum Beispiel für besonders betroffene Hauseigentümer die Möglichkeit, kostenlose Beratungstermine vor Ort, auf dem eigenen Grundstück, mit den Fachleuten der Stadtwerke auszumachen. Und wie starkregengefährdet der eigene Grund und Boden, statistisch langfristig betrachtet, ist, das kann man selbst schnell im Internet auf der Seite www.geoportal.nrw des Landes nachsehen.

Einigkeit herrschte unter allen Teilnehmern darüber, dass sich durch die Lage der Kölner Straße eine spezielle Problematik für Sielsdorf ergibt: Dadurch dass die Durchgangsstraße höher als der Ortskern liegt, fließt das Wasser von dort besonders ungünstig Richtung Dorf. Hinzu kam – so die Analyse der Stadtwerke – im Sommer 2021 noch eine unheilvolle Verkettung technischer Defekte, vom Gleueler Wehr bis zum Sammler in Sielsdorf. Diese seien mittlerweile behoben worden.

Sehr deutlich wurde in dem Ortstermin, was für eine Herkulesaufgabe langfristig in der Bewirtschaftung des Hürther Kanalnetzes liegt. Schon jetzt investieren die Stadtwerke jährlich bis zu acht Millionen Euro, um das rund 230km lange Netz in Schuss zu halten. Und zur ganzen Wahrheit gehöre, dass selbst durch massivstes Ausbauen und Modernisieren kein hundertprozentiger Schutz gegen Starkregenfälle in den Dimensionen des Sommers 2021 erreicht werden könne.

Es brauche hier den engen Schulterschluss von Stadtwerken, Privatleuten und Politik. „Ein modernes, leistungsfähiges Kanalnetz ist das eine. Die individuelle Investition in spezielle Schutzvorrichtungen fürs eigene Haus ist das zweite. Und eine Politik, die sorgsam darauf achtet, dass nicht jede Fläche zugebaut und versiegelt wird, ist das Dritte“, bilanziert CDU-Ratsherr Thomas Schepers.

Eine Straßenmarkierung und zwei Verkehrsschilder sollen auf der Decksteiner Straße vor allem bei Radfahrern für ein rücksichtsvolleres Miteinander werben. Die Fahrbahnmarkierung, die die Stadtwerke am Ortseingang von Stotzheim angebracht haben, ist 1,10m mal 1,10m groß und kombiniert die bekannten Symbole für Fußgänger und Radfahrer mit dem Schriftzug „Gemeinsam mit Rücksicht“. Zusätzlich mahnen noch zwei genauso gestaltete blaue Straßenschilder am Ortseingang, aus Gleuel kommend, und an der Kreuzung der Decksteiner Straße mit der Abtstraße zur Rücksicht.

„Das sind die Maßnahmen, die aus Sicht der Verwaltung einerseits im Einklang mit den Leitlinien der Hürther Verkehrsplanung stehen und andererseits versprechen, mehr Achtsamkeit in diesem Abschnitt der Decksteiner Straße zu bewirken“, erläutert Ratsherr Thomas Schepers. Gemeinsam mit dem sachkundigen Bürger Ulrich Klugius hat er im Januar einen weitreichenden Prüfauftrag an die Verwaltung auf den Weg gebracht; stand doch zu erwarten, dass die Decksteiner Straße auch 2022 wieder so manchen Radsportler zu riskanten, temporeichen Sprints verleiten würde. In ihrem Antrag haben Schepers und Klugius deshalb auch ausdrücklich weitreichendere Maßnahmen wie etwa Bodenschwellen oder eine Ausweisung als verkehrsberuhigter Bereich angesprochen.

Da die Decksteiner Straße eine ausgewiesene Route des Radwegenetzes NRW ist, würden bremsende Einbauten wie etwa Schwellen laut Planungsamt im direkten Widerspruch zur Radverkehrsförderung stehen und das Unfallrisiko erhöhen. Eine verkehrsberuhigte Zone hält die Verwaltung in diesem Abschnitt für „nicht zielführend“ und „für den Nutzer in der Örtlichkeit nicht nachvollziehbar“, zitiert Schepers aus den Unterlagen des Planungsausschusses. Um den Abschnitt zur verkehrsberuhigten Zone umzugestalten, wären außerdem größere Baumaßnahmen notwendig; vergleichbar denen, wie sie zuletzt in der nun verkehrsberuhigten Abtstraße stattgefunden haben.

Schilder und Markierung wurden erst vor Kurzem angebracht. „Somit ist also eine weitere Fahrradsaison ins Land gegangen und wieder ist es zu zahlreichen ärgerlichen und gefährlichen Begegnungen gekommen“, hält Schepers fest und verspricht: „Was der Appell auf Straße und Schildern am Ende des Tages wirklich bewirkt, das werden wir gemeinsam mit den Anwohnerinnen und Anwohnern sehr genau beobachten.“

Er ist „der Neue“ im Team der katholischen Gemeinden in Hürth. Als Diakon ist Hans-Jörg Ganslmeier mit seiner Frau und drei Kindern ins Pfarrhaus in Stotzheim eingezogen. Von hier aus wird er seine Seelsorgertätigkeit starten. Beim Kennenlernbesuch bei Ortsvorsteher Otto Winkelhag hat er seine Kontaktfreudigkeit unter Beweis gestellt. Die ländliche Struktur liegt ihm am Herzen, er bastelt gerne und hat bereits seine Bienenvölker im Pfarrgarten stationiert. Also einer von uns, der seine Lebensfreude und sein „bibliches“ Lächeln gerne unter die Stotzheimer bringen möchte.

98 % für die Hürther CDU-Chefin

Die CDU Hürth hat Anfang November in ihrer Mitgliederversammlung einen neuen Vorstand gewählt. Das Team, um die alte und neue Stadtverbandsvorsitzende Gudrun Baer, freute sich über das Vertrauen der Mitglieder und gute Wahlergebnisse.

„Die turnusgemäßen Wahlen haben aufgrund der Corona-Pandemie ein Jahr verspätet stattgefunden. Ich bin froh, endlich mal wieder in lebendige Gesichter und nicht nur auf Bildschirme zu gucken“, so Baer. 

Der neu gewählte Vorstand umfasst siebzehn Mitglieder und stellt eine gute Mischung aus allen Ortsteilen, Frau und Mann, Jung und Alt dar. „Ein großer Dank gilt den ausscheidenden Vorstandsmitgliedern“, betont die Vorsitzende. Maria Graf-Leimbach, Sebastian Horst, Thomas Klug, Daniela Kunze, Sascha van Dijk und Otto Winkelhag sind weiterhin in der Ratsfraktion und/oder den Ortsverbänden aktiv.

„Das im Jahre 2018 erklärte Ziel zur Kommunalwahl 2020 ist unter der Führung von Gudrun Baer mehr als erreicht worden“, stellt der stellvertretende Vorsitzende und Fraktionschef Bjørn Burzinski heraus. Die CDU ist nicht nur stärkste Fraktion und Bürgermeister Dirk Breuer ohne Stichwahl wiedergewählt; erstmalig sind alle 22 Kandidaten in den Stadtrat eingezogen.

Den Fokus ihrer Rede legte Baer auf die kommenden Herausforderungen. Gewohnt kämpferisch legte Baer neue Ziele fest. Sie warb bei den Mitgliedern um einen gemeinsamen engagierten Wahlkampf für den Landtagskandidaten Thomas Okos aus Frechen, um das Landtagsmandat zu verteidigen. Außerdem wolle sie die Zahl von 500 Mitgliedern konstant halten in Zeiten, in denen die politischen Parteien mit sinkenden Mitgliederzahlen zu kämpfen hätten. Nach wie vor ist Hürth innerhalb der CDU weiterhin der größte Stadtverband im Rhein-Erft-Kreis. „Das soll so beiben“, erklärt Baer.

Kreisparteivorsitzende Romina Plonsker ging in einer engagierten Rede auf die aktuellen Themen im Rhein-Erft-Kreis und die Mitgliederbefragung zur Wahl des Bundesvorsitzenden ein.

Neben Bjørn Burzinski ist auch Gerd Fabian weiter stellvertretender Parteivorsitzender. Björn Kistel bleibt Schatzmeister, Christoph Getz sein Stellvertreter. Neu dabei ist Schriftführer Marco Jansen sowie sein Stellvertreter Dennis Mehren. Zu den Beisitzern wählte die Mitgliederversammlung Patrick Kasten, Jennifer Knoke, Alexander Thomas, Heinz-Werner Kriesch, Aylin Kocabeygirli, Steven Cowdery, Hermann-Josef Schmitz, Tim Bong, Sonja Schmitz und Renate Jansen.

Ende Oktober verstarb mit Toni Klinkhammer eine Stotzheimer Persönlichkeit, die tiefe Spuren in unserem Ortsleben hinterlässt. Als Dorfgemeinschaftsvorsitzender hat er das Vereinsleben und unser Lebensumfeld geprägt. Er war maßgeblich an der Gründung der Nippeler 1977 beteiligt und damit der Miturheber des Stotzheimer Karnevalsumzuges, der bis zum heutigen Tage in unserer Rheinischen Jahreszeit einen Höhepunkt darstellt. Als Mitglied in den Ortsvereinen hat er viele Impulse zur Gestaltung von Zukunftsperspektiven geleistet. Er war immer einer, der die Entwicklung unseres Ortes gestaltet hat. Vorgartenwettbewerbe, Ortsbegrünung, die zweieinhalbgeschossige Bebauung und die Vermeidung von Bebauungsdichte waren für ihn eine Herzensangelegenheit.

Viele Jahre saß er für die CDU als sachkundiger Bürger, sehr einflussreich, im Rat der Stadt Hürth. Seine christliche Menschenfreundlichkeit, Fürsorge und Liebe zur Gemütlichkeit galten für seine Familie und Lebensbegleiter als Vorbild. Als Meister des Feierns, endete jedes gemütliche Zusammensein mit den Worten „Es et Leeve net schön?“. Als 1987 unsere Kirche St. Brictius niederbrannte, war er der Motor des Wiederaufbaus unseres kleinen Dömchens. Jahrelang steckte er bis zur erneuten Einsegnung in dieses Projekt viel Kraft hinein. Er schaffte es gemeinsam mit vielen anderen, dass sie wieder strahlender Mittelpunkt unseres Ortes wurde. Das größte Event in unserem Dorfleben, das „Pfarrfest“, hat er mit Pfarrer Johannes Lüdenbach, Helmut Heilemann und Helmut Driessen ins Leben gerufen und bis zu seinem Ableben tatkräftig unterstützt. Für seine Verdienste im Kirchenvorstand (1972-2003) und für das oben Beschriebene, verlieh ihm Papst Benedikt XVI. den Silvesterorden, eine der höchsten Auszeichnung für Laien.

Nach solch einem tollen Leben und unbändiger Schaffenskraft reichte die Kraft nicht mehr, um dieser noch einige Zeit hinzuzufügen. Jetzt schaut er sich, seiner katholischen Überzeugung folgend, das Ganze von seinem neuen Weg aus an. Es gibt noch viele erwähnenswerte Ereignisse. Alle enden mit dem ihm eigenen Credo „Es et Leeve net schön?“ – ein Vermächtnis für die Trauernden in der Familie und unsere Dorfgemeinschaft.